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DIE BABYSITTERIN

Komödie von Catherine Léger
aus dem Französischen ( Québec ) von Sonja Finck
Deutschsprachige Erstaufführung


Nachdem Cédric im Stadion eine Sportreporterin vor laufender Kamera sexistisch beleidigt hat,was sich im Netz blitzschnell verbreitet, hat er ein großes Problem. Seine Freundin Nadine undsein politisch korrekter Bruder Jean-Michel finden das gar nicht lustig und sein Arbeitgeber feuertihn. Nadine, die mit ihrer Mutterrolle kämpft, will die Sache abhaken, doch Jean-Michel und Cédric sind überzeugt, dass sich nun die Männer endlich die Frauenfeindlichkeit vornehmenmüssen.Sie fangen an, ein Buch zu schreiben. Eine Mischung aus Selbstanklage und öffentlicher Entschuldigung. Um sich ganz der neuen Aufgabe widmen zu können, engagiert Cédric dieBabysitterin Émy, die einer Männerfantasie entsprungen scheint. Während aber das Schreibprojekt unfreiwillig immer sexistischer wird, erprobt Nadine, unterstützt von Émy, ihre Träume von Autorität und Unterwerfung.
Provokant befragt Catherine Léger Rollenbilder und aktuelle Phänomene wie eine zunehmendesprachliche Verrohung im Netz. Inspiriert von einem 2017 viral gegangenen Video, in dem Reporterinnen sexistisch beleidigt werden, untersucht DIE BABYSITTERIN Formen der Frauenfeindlichkeit und legt Verunsicherungen offen, die mit Genderdiskussionen einhergehen: Was ist sexistisch, was nicht? Was darf man sagen, was nicht? Was ist „normal“?

Mit Daniela Voß, Elisabeth Grünebach, Adrian Spielbauer, Timo Wenzel Regie Philipp Jescheck Ausstattung Michele Lorenzini Dramaturgie Petra Maria Grühn Assistenz Ruth Schnell Licht Hans Peter Boden Maske Barbara Gellermann Technik Philipp Kolb

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TÖRLESS

nach dem Roman von Robert Musil

Wenn Gewalt, Mobbing und sexueller Missbrauch zwar tabuisiert, aber dennoch als legitime Sozialisierungsmaßnahmen zur Einübung in Führungsqualitäten akzeptiert werden, sind sie auchdie (verborgene) Grundlage des sozialen Systems. Wenn zudem die Erfahrung des paradoxenmoralischen Zusammenhangs zwischen Gewalt und Sexualität als erkenntnisfördernd angesehenwird, werden dann nicht die Opfer marginalisiert?
Die Inszenierung ist eine kritische Reflexion über die Verwirrungen des Zöglings Törless.Sie zeigt, dass die Täter erfolgreiche Mitglieder der Gesellschaft werden und das Opfer am Endeausgeblendet wird.Musils Roman endet ohne Gerechtigkeit. Sie ist auch nicht Thema des Romans. Die Verwirrungendes Zöglings Törless klären sich, aber sie stellen keine Gerechtigkeit her, sondern verschaffeneinen tiefen Blick in den gesellschaftspolitischen Zusammenhang dieses extremen Biotops, das alsModell zur Ausbildung männlicher Herrschaftsformen in der Adoleszenz dienen kann, die bisheute ihre Gültigkeit haben.
Die Zustände, die der Autor beschreibt, sind heute genauso relevant wie vor hundert Jahren. Sexualisierte Gewalt und Mobbing ist ein Tabuthema, das immer häufiger an Aktualität gewinnt.In letzter Zeit häufen sich Meldungen über Mobbing unter Jugendlichen, sexuelle Gewalt anSchulen und sexuellem Missbrauch in Internaten, internatsähnlichen Sportschulen, kirchlichenEinrichtungen, der Bundeswehr etc. In unserer Jugendsparte möchten wir mit diesem Stückinsbesondere auch Jugendliche dazu animieren, sich mit diesen Thematiken auseinander zusetzen. Schulklassen und Pädagogen bieten wir zudem Material für den Unterricht sowie die Möglichkeit zur Diskussion an.

Textbearbeitung und Inszenierung Dieter Nelle Dramaturgie / Produktion Petra Maria Grühn Darsteller Olaf Becker, Peter Blum, Axel Brauch, Adrian Spielbauer Bühne / Kostüm Manuela Müller Lichtgestaltung Hans-Peter Boden Ton Philipp Kolb

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36 STUNDEN

Tragikomödie nach Ödön von Horváth

Kennen Sie das Märchen vom Fräulein Pollinger? Die Agnes war nämlich eigentlich gerade arbeitslos, als sie ihren Eugen kennen lernte, als ihr der Aktfotograf Herr Kastner riet, endlich praktisch zu werden, als der Kunstmaler LMA sie als „Hetäreim Opiumrausch" porträtieren wollte und als sie zur Sportskanone Harry Priegler in daswunderbare Cabriolet stieg … Nur 36 Stunden bleiben den zwei Außenseitern Agnes und Eugen in einer Welt voll ewigerSpießer für ihre Suche nach ein wenig Geld, Sinn und vielleicht sogar Glück.Horváths erster Roman, von Marcel Reich-Ranicki als „kleine literarische Sensation" entdeckt, wirdin der neuen Salzburger Theaterfassung zum mitreißenden satirischen Reigen um zwei Leben,eine Liebe und den Gurkensalat!

mit Pia Kolb & Max Pfnür Regie Georg Büttel Musik Thomas Unruh Dramaturgie Jonas Meyer-Wegener

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DER ZAUBERBERG

nach dem Roman von Thomas Mann
Fassung von Vera Sturm und Herrmann Beil

Der angehende Ingenieur Hans Castorp reist aus Hamburg nach Davos, um im Sanatorium Berghof seinen an Tuberkulose erkrankten Cousin Joachim Ziemßen zu besuchen. Aus dem geplanten Aufenthalt von drei Wochen werden sieben Jahre. Hans Castorp ist fasziniert von den irrlichternden Charakteren, die das Sanatorium bevölkern, von ihren Weltsichten, Sehnsüchten und Obsessionen. Die Krankheit, der er selbst anheimfällt, wird für ihn zur notwendigen Weltflucht aus der Hektik des Flachlands. Auf dem Zauberberg lernt er in einem siebenjährigen Fiebertraum den Tod und die Liebe kennen, die Mystik und die aufgeklärte Geistesschärfe. Wie den meisten Weltflüchtlingen bietet ihm das geheimnisvolle Sanatorium ewiges Exil.

Thomas Mann, der den 1924 veröffentlichten Roman stets als „symphonisches Themengewebe" 
empfunden hat, verfasste mit dem Zauberberg ein literarisches Wunderwerk, ein unausdeutbares Vexierspiel, das Bildungsroman, philosophischer Traktat, Nachruf auf das untergehende Neunzehnte Jahrhundert und poetisches Panorama zugleich ist.
Theater Impuls spielt den unspielbaren Roman über die Zeit, das kontemplative Leben und die Vergänglichkeit als irisierende Theaterodyssee durch eine Welt, in welcher „dem Tod keine Herrschaft eingeräumt wird über die Gedanken.“

mit Franz Brandhuber, Simon Brüker, Constanze Fennel, Urs Klebe, Conny Krause, Sönke Küper, Matthias Lettner, Christina Matschoss, Clemens Nicol, Andreas Niedermeier, Eva-Maria Piringer und David Thun

Eine Produktion von Theater Impuls
Aufführungsrechte: Fischer Theaterverlag
 
Regie Andreas Wiedermann Musik Bernhard Zink Instrumentalisten Andreas Hirth, Martina Mühlpointner, Linda Nolte und Bernhard Zink

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DER WELTVERBESSERER

von Thomas Bernhard

Thomas Bernhards bitterböse Komödie aus dem Jahr 1980, in der er seine Sprachkunst brillantperfektioniert hat, spielt an einem halben Tag, an dem dem Weltverbesserer die Ehrendoktorwürdeverliehen werden soll für sein „Traktat zur Verbesserung der Welt“. Dieser Privatgelehrte und Philosoph ist ein unverbesserlicher Misanthrop, aber kein Einzelgänger - im Gegenteil, er ist vonseiner Partnerin und den Streitgesprächen mit ihr regelrecht abhängig. Nur im Austausch mitseinem »notwendigen Übel« kann er weiter existieren.
„Die schauspielerisch höchst anspruchsvolle Titelrolle bekleidet Titus Horst auf geradezu brillanteWeise. ... Evelyn Plank, die zwar wenig Text besitzt, aber Stimmungen durch Gestik und Mimikgeschickt zu erzeugen weiß.“ (Augsburger Allgemeine)

Mit: Evelyn Plank und Titus Horst Regie: Andreas Wiedermann
Eine Produktion des Theater Plan B Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag

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CHAGRIN POUR SOI

de Sophie Forte et Virginie Lemoine

C’est l’histoire d’un chagrin. Un gros chagrin. Un chagrin d’amour. Un matin, la vie de Pauline bascule: Son mari la quitte, d’une façon aussi définitive qu’inattendue. Elle a à peine le temps de s’effondrer qu’un personnage étrange et attachant se présente à elle: OEil de velours et sourire carnassier. Pauline va prendre toutes sortes d’initiatives plus ou moinsloufoques pour tenter de décoller d’elle. Heureusement, elle possède des armes redoutables: l’humour et l’autodérision.

Avec Annick Albini-Jacob, Andreas Mayer et François Camus

Mise en scène Petra Maria Grühn Décor et costumes Manuela Müller Lumières H.-P. Boden Son Philipp Kolb Assistante à la mise en scène Christine Barkhausen Maquillage Barbara Gellermann Attachées de presse Yvonne Elsässer
Droits: Litag Theaterverlag

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Mephisto  

nach dem Roman von Klaus Mann 

"Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler..."
Mit diesem Satz endet der berüchtigte Roman von Klaus Mann über seinen geliebten Feind, den Staatsintendanten Gustaf Gründgens. Im Roman geistert Gründgens als Hendrik Höfgen durch die Irrungen und Wirrungen der späten 20er. Theaterbühnen, Freunde, Frauen, Ideologien - er wechselt sie alle mit der faszinierend-abstoßenden Nonchalance eines Chamäleons, dem nur eines heilig ist: sein eigener Ruhm.
In der Figur des gefallenen Clowns Mephisto findet er die Rolle seines Lebens. Sie macht ihn zum Theatersuperstar, kettet ihn aber auch zeitlebens an das Böse in seiner irisierendsten Form - der Verlockung nach künstlerischer Unsterblichkeit.
Jahrzehntelang wegen Streitigkeiten mit Gründgens´ Erben in der Bundesrepublik verboten, wurde die bitterböse Satire über Karrierismus unter totalitärer Ägide zu einem Schlüsseltext über die Zeit vor Hitlers Machtergreifung. Theater Impuls spielt seine Adaption über den sardonischen Pakt des Künstlers mit der Macht als grelles Panoptikum und zeitlose Reflexion über die Frage nach der ganz persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen in einer amoralischen Gesellschaft. Denn auch heute kann sich niemand mehr mit so einfachen Selbstbeschreibungen seiner kollektiven Verantwortlichkeit für die abgründigen Verwerfungen einer fehlgescheiterten Weltordnung entziehen...

Mit Franz Brandhuber, Simon Brüker, Constanze Fennel, Urs Klebe, Conny Krause, Sönke Küper, Matthias Lettner, Christina Matschoss, William Newton, David Thun, Bernd Vogel

Regie Andreas Wiedermann
Ausstattung Uta Lederer-Hensel