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Am Rande der Welt

zwei Novellen von Arthur Schnitzler

Die jugendliche Else, die in den Dolomiten einen sorgenfreien Urlaub verbringen möchte, erhält einen Brief von ihrer Mutter, indem sie ihr mitteilt, dass die Familie vor dem finanziellen Ruin steht. Else könne jedoch den drohenden Bankrott abwenden, wenn sie, so der Vorschlag, einen im selben Ferienort weilenden Geschäftsfreund des Vaters um die nötige Summe bitte. Als sie dies tut, verlangt dieser als Gegenleistung, Else 15 Minuten nackt betrachten zu dürfen. Diese Forde–rung stürzt Else in einen schweren Gewissenskonflikt...Im Anschluss an ein abendliches Konzert, das er gelangweilt verfolgt hat, gerät Leutnant Gustl in einen Streit mit dem ihm bekannten Bäckermeister Habetswallner. Gustl will seinen Säbel ziehen, wird aber durch den körperlich überlegenen Kontrahenten daran gehindert und als „dummer Bub“ beschimpft. Dem militär–ischen Ehrenkodex verhaftet, beschließt er, am nächsten Morgen um sieben Uhr Selbstmord zu begehen...

Psychologisch schlüssig öffnet Schnitzler den Blick in die Köpfe dieser jungen Menschen und lässt uns an ihrem Seelenleben, ihren Träumen und Nöten teilhaben.
Seine Texte erweisen sich als äußerst zeitgemäß, betrachtet man nur die aktuelle Debatte um sexuelle Dominanz von Männern gegenüber Frauen. Ein übersteigertes Ehrgefühl, gar im militärischen Kontext mag uns zwar heute antiquiert erscheinen, aber junge Männer - vielleicht noch mit mangelndem Selbstwertgefühl - die sich im Namen einer Sache oder einer Ideologie indoktrinieren und fanatisieren lassen, kommen einem dann doch nicht ganz unbekannt vor.

mit Hanna Moreth und Konstantin Moreth

Spielleitung Konstantin Moreth und Stefan Lehnen
Eine Produktion der Moreth Company

TERMINE
21. - 24. März 2018 - Mi, Do, Fr, Sa 20 Uhr